Der Ramadan – Der heilige Monat des Islam

„Der Ramadan findet dieses Jahr vom 1. März bis zum 29. März statt.“

Der Monat Ramadan im Mondkalender

Der Ramadan ist der 9. Monat des islamischen Mondkalenders und dauert 10–11 Tage kürzer als im gregorianischen Kalender. Dadurch verschiebt sich der Fastenmonat jedes Jahr um einige Tage.

Historischer Kontext des Ramadan

Im Jahr 624 n. Chr., also 14 Jahre nach dem Beginn der islamischen Zeitrechnung, wurde das Fasten im Ramadan durch den folgenden Koranvers verpflichtend:

„O ihr, die ihr glaubt! Das Fasten ist euch vorgeschrieben, so wie es denen vor euch vorgeschrieben war, damit ihr gottesfürchtig werdet.“ (Koran 2:183)

Etymologie und Bedeutung des Begriffs „Ramadan“

  • Der Name stammt von der arabischen Wurzel r-m-ḍ und bedeutet „brennende Hitze und Trockenheit“.
  • Symbolisch steht dies für die Reinigung von Sünden, ähnlich wie die Hitze die Erde austrocknet.
  • Der Ramadan gilt als Zeit der spirituellen Erneuerung und inneren Reinigung.

Ramadan als Monat des Korans

  • Der Koran wurde im Ramadan offenbart, weshalb dieser Monat als besonders heilig gilt.
  • Muslime reflektieren über die Bedeutung der Offenbarungen und wenden die Lehren des Korans im Alltag an.
  • Gebet und das Lesen des Korans sind in dieser Zeit besonders wichtig.

Die Pflicht des Fastens im Ramadan

Das Fasten (Sawm) ist für jeden gesunden und erwachsenen Muslim verpflichtend, wie es im Koranvers (2:185) festgelegt ist:

„Wer von euch den Monat (Ramadan) erlebt, der soll in ihm fasten. Wer jedoch krank oder auf Reisen ist, soll es an anderen Tagen nachholen. Gott will es euch leicht machen und nicht schwer.“

Wer ist vom Fasten befreit?

  • Kranke
  • Reisende
  • Schwangere und stillende Frauen
  • Alte und schwache Menschen
  • Kinder unter der Pubertätsgrenze

Praxis des Fastens (Sawm)

Sahur (Vor dem Morgengebet)

  • Das Fasten beginnt mit einem Frühmahl (Sahur) vor der Morgendämmerung.
  • Danach wird bis zum Sonnenuntergang auf Essen, Trinken und weltliche Bedürfnisse verzichtet.

Iftar (Fastenbrechen am Abend)

  • Das Fasten endet mit dem Abendessen (Iftar) zum Sonnenuntergang.
  • Traditionell beginnt man das Iftar mit Datteln und Wasser, gefolgt von einer Mahlzeit mit Familie oder Freunden.

Innere und äußere Dimension des Fastens

  • Äußere Form: Enthaltung von Nahrung und weltlichen Bedürfnissen.
  • Innere Bedeutung: Spirituelle Reinigung, Selbstreflexion und Gottesbewusstsein.

Weisheiten des Fastens

Geduld und innere Stärke erlangen

  • Akzeptanz von Herausforderungen und Entwicklung einer gelassenen Geisteshaltung.
  • Überwindung schlechter Eigenschaften durch bewusste Selbstreflexion.

Bewusstsein für eigene Schwäche und Bedürftigkeit

  • Akzeptanz der eigenen Begrenztheit gegenüber göttlicher Führung.
  • Demut und Hingabe als Zeichen der Abhängigkeit von Gott.

Gesellschaftliche Aspekte des Ramadans

  • Begegnungen während des Fastens stärken das Gemeinschaftsgefühl.
  • Der Ramadan lehrt Werte wie Frieden, Vergebung und Toleranz.
  • Er lenkt die Aufmerksamkeit auf Armut und Bedürftigkeit in der Gesellschaft.

Muqabele – Koranlesung im Ramadan

  • Muqabele bedeutet wörtlich „wechselseitiges Vergleichen“ und steht für gemeinsames Koranlesen.
  • Diese Tradition geht auf den Propheten Muhammad (F.s.m.i.) zurück, der jeden Ramadan dem Engel Gabriel die offenbarten Verse erneut vortrug.

Das Ramadanfest – Ende des Fastens

  • Das Ramadanfest (Eid al-Fitr) markiert das Ende des Fastenmonats.
  • Es ist eine Zeit der Freude, Vergebung und Freundschaft.
  • Feiern mit Familie, Freunden und Bedürftigen sind zentrale Bestandteile.

Bräuche im Ramadan

  • Trommler – als traditioneller „Wecker“ vor dem Morgengebet.
  • Ezan (Gebetsruf) – der zur täglichen Anbetung aufruft.
  • Datteln – als traditionelle Speise zum Fastenbrechen.
  • Zahnmiete – das Spenden von Essen an Bedürftige.
  • Teravih-Gebet – ein besonderes Nachtgebet im Ramadan.
  • Mukabele – das gemeinschaftliche Vortragen des Korans.
  • Das Ramadanfest – feierlicher Abschluss des Fastens.

Weisheiten des Fastens in verschiedenen Religionen

Muhammad (Friede sei mit ihm)

„Hunger und Durst zu ertragen, ist noch kein Fasten. Zu fasten heißt, sich von sündhafter Rede, unrechtmäßigen Kontakten, dem Joch der fleischlichen Begierden und unaufrichtigem Handeln fernzuhalten.“ (Bukhari)

Jesus (Friede sei mit ihm)

„Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht, wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen. Das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Herr, der auch das Verborgene sieht, und dein Herr, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“ (Matthäus 6:16-19)

Der Ramadan ist nicht nur eine Zeit des Fastens, sondern auch eine Gelegenheit zur inneren Reinigung, zur Stärkung des Glaubens und zur Förderung von Mitgefühl und sozialem Zusammenhalt.

#Ramadan #Fasten #Koran #Gebet #Sahur #Iftar #Zakat Quelle: ramadan·nrw DIALOG – VERSTÄNDIGUNG – FREUNDSCHAFT

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